Ich bin ein Bisschen im Verzug, was das Schreiben meiner Blog-Artikel angeht, weshalb mein Ausruf der Badesaison für Irritationen sorgen könnte. Denn schließlich wurde der empfundene Sommer der vorletzten Woche ja schon wieder durch den Herbst oder wenigstens das gewohnt zweifelhafte Wetter ersetzt, bei dem kein Mensch klaren Verstandes auf die Idee kommt, die Badehose einzupacken und zum nächsten Badesee zu fahren.
Aber wie gehabt: Vor zwei Wochen sah das ganz anders aus und der Radtour am Samstag folgte ein Ausflug zum Heimstettener See (laut Wikipedia eine bis Ende der dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts genutzte Kiesgrube). Ebenfalls per Rad, natürlich, wobei die Fahrstrecke gemessen an der vom Tag davor geradezu lächerlich erscheint. Von Neuperlach über Trudering und Riem führte der Weg rund 10 Kilometer nordöstlich Richtung Heimstetten. Die einzige Herausforderung der Strecke bestand darin, im künstlich angelegten Park in Riem (wo man es auch durchaus aushalten kann, auch wenn es dank der recht jungen Bäume noch relativ wenig Schatten gibt) den ganzen Fußgängern auszuweichen, die offensichtlich beschlossen hatten, den Radfahrern einen gewissen Nervenkitzel zu bieten. Denn wozu am Wegesrand laufen, wenn man auch zu mehreren nebeneinander mittig die Wege entlangschlendern oder dem herannahenden Radler durch einen spontanen Richtungswechsel einen unerwarteten Überraschungseffekt bescheren kann? Ich verbuche das einfach mal als Fahrsicherheitstraining am lebenden Objekt.
Der See in Heimstetten hat was. Jede Menge Liegewiese, einen Biergarten (von den dort angebotenen Pommes rate ich ab) und -gänzlich unerwartet- sogar eine recht angenehme Temperatur. Gemeinhin bin ich ja zu zickig (oder mimosenhaft), um unbedarft einfach mal in jedes Wasserloch zu hüpfen, aber in dem Fall fiel die Entscheidung leicht. Eigentlich war die Wassertemperatur perfekt, um gemütlich ein paar Runden zu schwimmen. Da möchte ich mir lieber nicht ausmalen, wie die ist, wenn es mal ein paar wirklich warme Sommertage am Stück geben sollte. Aber wenn es mit dem Wetter so weitergeht, muss man sich darum sicher keine Sorgen machen.
Da Angenehmste für mich: Der See war nicht überlaufen. Auch wenn es am Nachmittag etwas voller wurde als das auf den Bildern den Anschein erweckt, blieb die Summe der Badenden immer einigermaßen übersichtlich. Perfekt für Menschen wie mich, die ab einer gewissen Körperdichte pro Quadratmeter leicht allergische Reaktionen zeigen.
Heißt zusammenfassend: Anreise unproblematisch, schöne Umgebung, angenehmes Wasser – da werde ich sicher mal wieder hinradeln…