Nicht, dass ich die Annehmlichkeiten eines Biergartens nicht schon zuvor genossen hätte (da haben wir Württemberger nun wirklich Nachholbedarf), aber es war der erste in unserer Zeit als „Münchner“, von daher halte ich ihn durchaus für erwähnenswert. Und bei rund 30 Grad und entschieden zu schwüler Luft gibt es ja nun wirklich schlechtere Dinge, als der Tag bei einer Kleinigkeit zu Essen und einem kühlen Getränk zu ausklingen zu lassen. Allerdings scheinen nicht nur wir auf diese Idee gekommen zu sein. Spätestens um halb sieben war es brechend voll und die Warteschlangen an der Essens- und Getränkeausgabe entsprechend lang. Erfreulicher Weise waren wir schon früher da, so dass wir auch noch recht problemlos einen Platz fanden und unser Abendessen schon vor uns hatten, ehe der große ansturm begann. Ich muss mal schauen, ob es in der Ecke des Büros auch einen gibt, es muss ja nicht gleich so ein großer sein. Wobei das vermutlich eine sinnfreie Überlegung ist – ich glaube, hier gibt es an jeder dritten Ecke einen Biergarten – und ich freue mich auf jeden einzelnen davon.
Der geneigte Stuttgarter mag nun ausrufen „gibt’s bei uns auch“. Das stimmt. Allerdings gibt es in ganz Stuttgart vermutlich drei oder vier Biergärten im klassischen Sinn und das Speiseangebot dort ein anderes. Und sicher kein besseres. Glaubt’s einfach. Oder probiert es aus, wenn ihr mal herkommt. Mein Abendessen mag ich euch nicht vorenthalten.
Für diejenigen, die mit den zwei „Bolle“ (wie der Schwabe sagen würde) auf dem Teller nichts anzufangen wissen: Es handelt sich hierbei um „Obatzen“ – im Grunde schlicht Käse.
Die Wikipedia beschreibt das aber erheblich schöner:
Obatzter, auch Obatzda oder Obazda („Angebatzter, Angedrückter, Vermischter“, in der Schweiz auch als Gmanschter bekannt) ist eine pikante bayerische Käsecreme, die zur Brotzeit serviert wird. In Bayern gehört Obatzter zu den klassischen Biergarten-Gerichten. Serviert wird das Gericht mit frischem Schnittlauch bestreut, dazu Roggenbrot oder Brezen, Radieschen oder in Spiralen geschnittener Radi (Rettich).
Lecker war’s!
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