Eigentlich genügen wenige Worte: Dank eines tollen Umzug-Teams ging selbiger sehr schnell und ohne größere Verluste an Mobiliar und Inventar über die Bühne. Die Wohnung in der Friedenheimer Straße ist an die Nachmieterin übergeben und die neue ist weitgehend eingerichtet und toll. Punkt. Das als kurze Zusammenfassung für die Eileigen.
In der neuen Bleibe verzichte ich zwar zwangsweise auf einen Gasherd, einen Balkon und eine Badewanne, im Gegenzug habe ich aber ein ganzes Stück mehr Platz (den ich nicht zwingend brauche, aber auch keine Einwände gegen ihn habe), ein weit schöneres Umfeld, eine wesentlich innenstädtischere Bleibe und, man höre und staune, mehr Ruhe. Und eine um Längen nettere Nachbarschaft als in Laim.
Vor allem der Teil mit der Ruhe überrascht mich, mit der Theresienwiese vor der Haustür hätte ich mit wesentlich mehr Lärmbelästigung gerechnet. Aber offenbar hält mir das einen Stock höhere Vorderhaus das Meiste vom Leib und das Fehlen einer Durchgangsstraße vor dem Schlafzimmerfenster macht sich auch eher positiv bemerkbar. Wie auch die Mitbewohnerschaft. Die ist im Hinterhaus nämlich sehr übersichtlich; außer mir lebt dort lediglich ein weiterer Mieter in der Wohnung unter mir, der erstens in meiner Altersklasse, zweitens offenbar tiefenentspannt (wir plauderten schon ein Weilchen miteinander) und drittens an Wochenenden so gut wie nie da ist, da er selbige bei seiner Frau in Berlin verbringt. Bedeutet: sturmfrei am Wochenende. Quasi immer. Und auch die Mieter des Vorderhauses scheinen nett und umgänglich zu sein – mit Sonja und Marco bin ich ja nun schon länger befreundet, ihr Nachbar (wieder gleiche Altersklasse) scheint auch einer von den Netten zu sein, auf den stieß ich irgendwann mal im Hof. Das Umfeld scheint also zu stimmen – es ist in jedem Fall erheblich netter als das in Laim. Das allerdings ist nun allerdings auch nicht sonderlich schwer – mein verhasster ehemaliger Nachbar aus dem Stock unter mir hat seinem miesen Ruf bereits alle Ehre erwiesen und ist schon mit meiner Nachmieterin zusammengerasselt (mit der ich hin und wieder telefoniere und von daher bestens informiert bin). Nein, mein Schmerz, die Wohnung in Laim aufgegeben zu haben, hält sich sehr in Grenzen.
Nun ist die Bausubstanz der neuen Wohnung auch nicht wahnsinnig viel besser als die bisherige (das Gebäude müsste sogar älter sein), allerdings sind die Decken bei weitem nicht so schalldurchlässig. Wenn Ralf (der Mieter unter mir) seinem Hobby „DJ“ nachgeht und mal wieder testet, wieviel Wumms die Tieftöner seiner Boxen wohl erzeugen können, dann bekomme ich das mit. Aber anders als in Laim stört die Geräuschkulisse nicht. Im Gegenzug bekommt er das knarrende Parkett im Flur ab, stört sich aber auch nicht daran. Heißt: Ich hause endlich wieder in einer Wohnung, in der man sich wie ein normaler Mensch bewegen und leben kann. Ohne cholerische Nachbarn. Ohne lautstark ausgetragene Beziehungskonflikte mitten in der Nacht im Wortlaut verstehen zu können. Vom Stadtviertel an sich reden wir mal lieber gar nicht (dazu gibt es einen eigenen Artikel).
Bleibt ein erstes Fazit: Das Wohnen im Westend ist ein Bisschen teurer als in Laim (die Wohnung an sich ist auf den Quadratmeter gerechnet sogar günstiger, aber eben auch größer), was vornehmlich daher rührt, dass ich mir den Luxus eines gemieteten Stellplatzes in der Tiefgarage gegenüber gönne (denn parken ist im Viertel wahrlich kein Vergnügen). Der Weg zur Arbeit ist ein Stück länger geworden und manche Annehmlichkeit der alten Wohnung gibt es nicht mehr. Dafür gibt es jetzt etwas Neues, das ich in den letzten zwei Jahren nur bedingt hatte. Und das wiegt jeden Aufwand und alle Kosten locker auf: Wohlfühlen.
Abschließend mal noch schnell ein paar Bilder der neuen Wohnung. Aber so einen richtigen Eindruck bekommt ihr von der nur, wenn ihr sie euch mal ansehen kommt!