Wie verabredet standen am 16. August die Möbelpacker vor der Tür. Im Grunde hat das mit denen gut funktioniert, aber die beiden Helfer des Chefs waren nicht unbedingt, sagen wir mal, die Schnellsten. Oder, wie Tobi es nach dem Ausladen in München so nett formulierte: „Denen kannst du ja beim Treppensteigen die Schnürsenkel zubinden“. Beides waren Hilfskräfte, mindestens einer davon noch Schüler. Gut, mit erheblich mehr Muskeln bepackt als ich (was ja nun nicht gerade schwer ist), aber eben etwas lahmarschig.
Was mir ein Bisschen die Laune verhagelt hat war die Tatsache, dass der ein gläubiger Moslem war. Das ist mir prinzipiell egal, aber er nahm es mit dem Fasten (auch egal) und dem Beten (nicht egal) sehr genau, schließlich fiel mein Umzug in die Zeit des Ramadans. Ich habe aber wirklich nur sehr begrenzt Verständnis dafür, dass er sich aus Glaubensgründen mehrfach ausklinken und eben beten musste. Nochmal: Ich hab nun wirklich kein Problem mit gläubigen Moslems (zumal er im Grunde echt ein netter Kerl war) – aber mir war das weder angekündigt, noch wurde ich gefragt, ob es ein Problem ist, wenn einer der Mitarbeiter mal für mehrere Weilchen ausfällt. Wäre es nicht gewesen – aber ein Umzug wird unter Anderem nach Arbeitszeit bezahlt und meine Motivation, solche Pausen mitzubezahlen hält sich einigermaßen in Grenzen. Das wäre vielleicht anders gewesen, wenn sie ansonsten so richtig rangeklotzt hätten, so blieb aber doch ein fader Beigeschmack.
Während der LKW auf dem Weg war, bin ich nach München zur neuen Wohnung gefahren und habe sie zusammen mit einem der hiesigen Hausmeister (netter Kerl, irgendwie sind hier alle nett) „abgenommen“ und bin in den Besitz diverser Schlüssel gekommen (Mist, schon wieder eine Wohnung, bei der man mindestens vier verschiedene Schlüssel braucht). Alles fertig, alles geputzt, und der zu hoch geratene Wasserkasten der Toilette wurde auch korrigiert.
Dann eben ausladen (was dank Tobi’s Hilfe wesentlich schneller ging – DANKE!) und dann war ich allein mit einer Wohnung vollgepackt mit zerlegten Möbeln und Kartons. Aber mehr als seine Essenseinladung annehmen (er wohnt ja nur 150 Meter weiter) und anschließend die Matratze zum schlafen umkippen war an dem Tag nicht mehr drin.
Der Aufbau der Wohnung war im Grunde nicht weiter schwer, nur eben eine Menge Arbeit. Da ich es hasse, auf einer „Baustelle“ im Chaos zu leben, hab ich die kommenden fünft Tage damit verbracht, alles aufzubauen, lediglich unterbrochen von drei Besuchen im Baumarkt, weil eben doch noch eine Kleinigkeit fehlte. Und einem sehr langen Besuch bei IKEA, um mit denen zusammen meine Küche zu planen. Die bekomme ich aber erst Anfang September.
Einstweilen sieht meine Wohnung dann mal so aus: