Um ein Fazit vorweg zu nehmen: Für einen Tagesausflug ist Salzburg ein ganz hervorragends Ziel – allerdings sollte man überlegen, ob man das wirklich an einem Sonntag (und in den Sommerferien) tun sollte. Denn ganz offensichtlich wohnt der Idee „Salzburg anschauen“ nicht wirklich etwas sonderlich individuelles inne, noch dazu zur Festspiel-Zeit. Heißt übersetzt: Es war ganz schön voll. Milde ausgedrückt.
Wir haben am Flughafen geparkt (in der Stadt selbst ist das kaum möglich) und sind mit dem Bus direkt in die Altstadt gefahren. Das Auffälligste: Offenbar baute der Salzburger als Solcher in der Vergangenheit bevorzugt Kirchen. Alles voller Kirchtürme – von der Residenz aus wird dies besonders deutlich, empfunden ragt alle 100 Meter ein Kirchturm in die Höhe. Die Altstadt, die wir zunächst erkundet haben, ist eigentlich recht überschaubar (nicht übersichtlich, alles ist reichlich verwinkelt), was sie aber nicht weniger sehenswert macht. Ganz im Gegenteil – ein wunderschönes Gebäude reiht sich an das nächste, dazwischen immer wieder kleine Plätze und Brunnen (vornehmlich mit Pferdeskulpturen ausgestattet, deren Bein-Anatomie das ein oder andere Rätsel aufwirft) – das Ganze hat schon fast mediterranes Flair. Allerdings bietet es sich an, die Altstadt recht früh am Morgen zu durchschlendern, am Nachmittag war es dort brechend voll. Dass man vor Mozarts Geburtshaus keine Nummer ziehen musste, ehe man einen Blick drauf werfen konnte, grenzt schon fast an ein Wunder. Drum haben wir es auch einfach nur flugs zur Kenntnis genommen und sind weitermarschiert.Größter Einzelpunkt der Tour war der Besuch der Festung. Die ist geradezu gewaltig groß, umfasst ein paar Ausstellungen (kann man sich ansehen, muss man aber nicht – sofern man kein Waffennarr ist. Letztere kommen definitiv auf ihre Kosten) und bietet vor allem einen hervorragenden Blick über die ganze Stadt. Ich empfehle in diesem Zusammenhang, die Seilbahn noch oben zu benutzen – den Anstieg zur Festung zu Fuß zu erklimmen ist zwar durchaus möglich, dürfte aber recht anstrengend sein. Drum haben wir uns auch entschieden, ihn lieber auf dem Rückweg bergab zu gehen.
Sehenswürdigkeiten gibt es natürlich in Hülle und Fülle – die alle einzeln aufzuzählen sprengt den Rahmen dann doch erheblich, noch dazu sind die ja alle schon ausführlich beschrieben, dann muss ich das nicht auch noch tun. Hervorheben möchte ich allerdings die beiden Friedhöfe im Zentrum, den Petersfriedhof (ein Abstecher in die in den Berg gehauenen Katakomben lohnt sich, ist aber dennoch kein Pflicht-Punkt auf der Besichtigungsliste), der sich unterhalb der Residenz an den Berg schmiegt, sowie den Sebastiansfriedhof. Beide herrlich alt, mit wunderbaren Grabsteinen und Beschriftungen versehen und inmitten der Touristenhorden Orte, an denen man mal kurz durchschnaufen kann. Ich habe offensichtlich ein Faible für österreichische Grabinschriften entwickelt – ich war seinerzeit schon vom Zentralfriedhof in Wien sehr angetan – die beiden in Salzburg können da fast mithalten.Etwas ruhiger wird es übrigens, wenn man die Salzach überquert und sich den etwas neueren Teil der Stadt ansieht. Hier ist die Touristen-Dichte erheblich geringer und wem nach einem Kaffee ist, dem empfehle ich eines der Kaffees außerhalb der Altstadt, beispielsweise in der Linzer Gasse (Fußgängerzone) unterhalb des Kapuzinerberges. Die sind weniger überlaufen, stimmungstechnisch entspannter und gleich ein Bisschen günstiger.
Ich hatte ursprünglich erwogen, ob ich nicht zwei Tage in Salzburg verbringen will. Sofern man sich für die diversen Museen interessiert, ist das sicher auch empfehlenswert – Stadt und Museen an einem Tag anzusehen dürfte in argen Stress ausarten. Wenn man sich aber einfach mal nur die Stadt ansehen mag, dann ist eine Tagestour geradezu perfekt. Ich für meinen Teil gehe davon aus, dass es nicht mein letzter Besuch dort gewesen ist.
Abschließend noch ein paar der Bilder, die ich während des Tages gemacht habe: