Erfreulich viele Münchner folgten vergangenen Montag dem Aufruf eines sehr breiten Bündnisses aus Politik, Kirchen und diversen sonstigen Organisationen unter Federführung des Belevue di Monaco, um gegen den angekündigten „Spaziergang“ der Bagida zu demonstrieren. Dem bayrischen Ableger der Pegida, der, wie sich im Nachhinein herausstellte, reichlich stramm rechtsgerichtete „Berühmtheiten“ der lokalen Nazi-Szene anzieht. Anders kann man es wohl kaum bezeichnen, wenn unter Anderem der derzeit im Rahmen des NSU-Prozesses in München vor Gericht stehende André E. in ihren Reihen gesichtet wird. Aber nein, natürlich haben weder Bagida noch Mügida irgendwas mit den Rechten zu tun. Sicher nicht. Alles eine Erfindung der Lügenpresse, klarer Fall.
Lediglich eine gewisse „konservative“ Partei hat sich dem Aufruf nicht angeschlossen (sofern wir die offiziell rechten Parteien mal außen vor lassen). Hätte mich aber auch schwer gewundert, wenn die CSU durch ein klares Bekenntnis zu diesen Gegenveranstaltungen ihre Wähler am Rechten Rand vor den Kopf gestoßen hätte. Fände ich dies nicht so abgrundtief peinlich, könnte man den Eiertanz, den diese Herrschaften derzeit aufführen, beinahe schon amüsant finden. Man möchte bloß nicht den Eindruck erwecken, als würde man die Pegida-Veranstaltungen gut heißen – aber man muss ja schon auf die Stimme des Volkes hören und Pegida nicht ignorieren, geschweige denn Verurteilen. So irgendwie. Und das, wo selbst unsere sonst doch jedes Konfliktpotential gern generell umschiffende Kanzlerin hier deutliche Worte fand. Lediglich die CSU Ortsgruppe München ließ sich zu einem Statement hinreißen, innerhalb dessen man sich von Bagida und Pegida distanziert. Aber selbiges musste man auf der CSU-Homepage schon ganz gezielt suchen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.