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Vorfreude

Ich muss gestehen, dass ich ihn kaum erwarten kann, den zweiten Teil von „Ich, einfach unverbesserlich“. Da kommt der zugehörige Weihnachtsspot gerade Recht:

Nein, ich habe das Blog nicht eingestellt

…auch wenn man in den vergangenen Monaten den Eindruck gehabt haben könnte.

Hintergrund des langen Schweigens ist keine Schreibblockade, sondern schlicht und ergreifend ein Zeit- kombiniert mit einem klitzekleinen Motivationsproblem. Ich war einfach zwischen Oktober und Anfang Dezember zu viel unterwegs, an zu vielen Orten, in zu vielen Zügen, als dass ich die Muße gehabt hätte, nach den langen Arbeitstagen noch Blog-Artikel zu erfassen. Diejenigen, die darüber enttäuscht sind: entschuldigt!

Nun kann ich nicht garantieren, dass längere Schreibpausen auch in Zukunft nicht hin und wieder mal vorkommen, aber ich bin besten Willens, ab sofort wieder ein Bisschen mehr hier zu veröffentlichen. Da trifft es sich gut, dass ich derzeit Urlaub und damit auch etwas mehr Zeit habe. Und da die Welt da draußen aktuell sehr grau und unfreundlich ist, sind eine wohlig geheizte Wohnung, ein frischer Tee und ein voll aufgeladener Akku am Notebook doch hervorragende Voraussetzungen, um gleich heute ein Bisschen über die vergangenen Monate zu erzählen…

Der Hirschgarten

Von meiner Wohnung aus kann ich drei Parks einigermaßen gut zu Fuß erreichen. Im Süden gäbe es den Westpark, im Nordwesten den Schlosspark Nymphenburg und fast direkt nördlich liegt der Hirschgarten. Letzteren habe ich mir an einem der vergangenen wunderschönen Spätsommerwochenenden mal näher angesehen. Der Fußweg dahin beträgt vermutlich rund zwei Kilometer und führt idealer Weise an einer Filiale einer großen amerikanischen Kaffeehauskette vorbei (nein, es ist nicht Starbucks), bei der ich mich zunächst mit einem koffeinhaltigen Eisgetränk eingedeckt habe. Es ist immer gut, die erste Pause einzulegen, ehe man das eigentliche Ziel des Ausflugs erreicht hat. Sowas stärkt Moral und Durchhaltevermögen, wovon man eine Menge benötigt, wenn man an einem Nachmittag bei sommerlichen Temperaturen ein Stück Grünfläche ansteuert – das haben etliche tausend andere Großstädter nämlich auch vor, die mit Kind und Kegel (bzw. Kubb-Spiel) dem verfügbaren Schatten entgegeneilen.

Der erste Eindruck war eher niederschmetternd – beim Hirschgarten handelt es sich um einen künstlich angelegten Park, der in seiner jetzigen Form Anfang der siebziger Jahre des vergangenen Jahrtausends gestaltet wurde. Kinderwagentauglich asphaltiert, breit genug, um einer Horde nebeneinanderlaufender Walkerinnen Platz zu bieten und auf den ersten Blick nicht gerade ein Hort der Stille und Einsamkeit, in dem man sich ansiedeln würde, wäre man ein Hirsch.

Gesammelte Kontaktdaten

Ich wurde just dieser Tage darauf hingewiesen, dass ich noch gar nicht alle meiner neuen Adressen und Telefonnummern verteilt habe. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass das stimmt. Kann aber leicht geändert werden, denn inzwischen habe ich sämtliche Adressen und Nummern beieinander…

  • München / Wohnung

    Friedenheimer Straße 105
    80686 München
    089 411 45 386
    0177 7445477

  • Stuttgart / Zweitwohnung (wenn ich beruflich da zu tun habe):

    Albstraße 19
    70597 Stuttgart

  • München / Büro:

    Landsberger Straße 410
    81421 München
    089 121 927 360

Darf ich vorstellen: meine Küche

Meine Wohnung war ja relativ schnell eingerichtet – das Einzige, was fehlte, war eine Küche. Anfangs dachte ich ja, dass das erstmal kein größeres Drama werden müsste, ein Bisschen aus Kartons leben ist ja nicht so schwer. Das allerdings war ein Trugschluss – mir war gar nicht klar, wie oft man irgendwelche Kleinigkeiten in der Küche erledigt. Und das ging eben auf einem Campingtisch und der Waschmaschine nicht wirklich. Es fehlte immer genau das, was ich im entsprechenden Moment brauchte. Und abspülen im Badezimmer ist nun auch nicht eben sonderlich erquicklich.

Zum Glück hatte ich mit meiner gewählten IKEA-Küche viel von eben jenem. Ich habe sie zusammen mit einer Mitarbeiterin komplett bei IKEA geplant und sie hat sich darum gekümmert, dass ich die Sachen geliefert und einen Aufbautermin bekomme, der nicht monatelang in der Zukunft liegt. Gut, sowas kostet Geld – aber im Nachhinein betrachtet, war es das mehr als wert. Allein die Tatsache, dass ich eine Mitarbeiterin drei Stunden für mich allein hatte war viel Wert. Und dass die nette Dame anschließend die ausgespuckte Teileliste der Planungssoftware mal eben in etlichen Posten von Hand korrigiert hat, lässt mich daran zweifeln, dass man als Normalsterblicher eine Küche bei IKEA planen kann, bei der hinterher nicht diverse falsche oder unnötige Teile in der Beschaffungsliste auftauchen.

Einkaufs- und Guckmöglichkeiten

Nachdem die neue Wohnung weitgehend eingeräumt, die alte geputzt und den Vermietern zurückgegeben war, konnte ich meine letzten Urlaubstage dann doch endlich mal damit verbringen, so etwas wie Urlaub zu machen. Ganz entspannt damit beginnen, München zu entdecken.
Aus rein praktischen Überlegungen heraus (böse Zungen mögen es auch schnöde Konsumlust nennen), habe ich damit begonnen, die Innenstadt unter die Lupe zu nehmen. Die U-Bahn vor der Haustür bringt mich innerhalb von 12 Minuten zum Stachus (der eigentlich Karlsplatz heißt), einem der zentralen Personenumschlagplätze innerhalb Münchens. Rein touristisch betrachtet, kommt man am Verweilen am beeindruckenden Brunnen nicht vorbei, zumindest sofern man einen der begehrten Sitzgelegenheiten ergattern kann. Gönnt man sich zuvor bei McDonalds ein Getränk seiner Wahl, kann man dies übrigens mit dem Wissen tun, in einer der weltweit umsatzstärksten Filialen gewesen zu sein – angeblich belegte sie 2006 die Führungsposition. Wer es am Brunnen lieber literarisch mag, der gehe halt neben an zu Hugendubel und erwerbe ein kluges Buch. Einen München-Führer beispielsweise.

Kein Kulturschock – aber ein Bissl anders isses scho‘

Wenn man meine Zeit in Appartements und Hotels mit einbezieht, habe ich inzwischen ja doch einige Zeit in München verbracht. Genug Zeit, um ein erstes persönliches Resümee zu ziehen – wie sind sie denn nun, die Bayern?

„Irgendwie anders“ würde ich sagen. Es ist nicht so, dass einem die Augen aus dem Kopf fallen und man permanent den Kopf schütteln mag, und es ist auch bei Weitem nicht so, dass ich behaupten würde „in Stuttgart war alles besser“ (zumal ich glaube, dass das definitiv nicht der Fall ist), aber an einige Dinge werde ich mich dann doch gewöhnen müssen, auch wenn sie natürlich weitgehend harmlos sind. Ich bilde einfach mal eine unqualifizierte Liste

Bombensprengung in München

DAS Münchner Thema der vergangenen Tage war der Fund einer Fliegerbombe in Schwabing – also mitten in der Innenstadt. Nachdem der ursprüngliche Plan -das Teil zu entschärfen- nicht funktioniert hat, wurde sie gestern Abend „kontrolliert“ gesprengt. Der Umkreis von einem Kilometer rund um die Fundstelle wurde geräumt und um kurz vor zehn gestern gab es einen großen Knall. Das folgende Video hat ein Anwohner aufgenommen:

 

Das, was da brennend herumfliegt, sind brennende Strohballen – einige davon haben anschließend umliegende Dachstühle entzündet, die aber schnell gelöscht werden konnten.

Ich bin Münchner…

Seit 1993 stand – von einer zweijährigen Unterbrechung abgesehen – immer „Stuttgart“ als Wohnort in meinem Personalausweis. Das hat sich vergangene Woche geändert, seit dem bin ich nun also hochoffiziell Münchner. Ich hatte mir ja kurzfristig Sorgen gemacht, wie das eigentlich mit dem neuen Personalausweis gehandhabt wird – nicht, dass man da am Ende einen neuen dafür beantragen muss, aber das war unbegründet. Die Daten auf dem Chip im Ausweis werden elektronisch geändert und für das Äußerliche erfolgt ein beinahe schon wohltuender Rückgriff auf die gute alte Papier-Zeit – es wird schlicht und einfach ein Aufkleber über die bisherige Adresse geklebt. Manche Dinge haben sich in den vergangenen Jahrzehnten offenbar nicht verändert. Auch mal schön.
Ein Bisschen lästig an der ganzen Angelegenheit war, dass solcherlei Änderungen nicht unmittelbar vor Ort vorgenommen werden können. Das Konzept der Bürgerbüros in jedem Stadtteil, das ich von Stuttgart gewöhnt bin, hat sich in München offenbar nicht etabliert. Stattdessen gibt es einige große Ämter, zu denen man entsprechend hinfahren muss.