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Integrativer Sport

In Anbetracht des hervorragenden Wetters, habe ich mich zum Schreiben der heutigen Blog-Artikel in den Schatten eines Baumes im Westpark begeben und es mir dort gemütlich gemacht. Und durfte zufällig an einer kleinen Laufveranstaltung teilhaben, die heute Vormittag hier veranstaltet wurde. Die wäre nicht weiter erwähnenswert, hätte es sich dabei nicht um einen integrativen Lauf gehandelt, bei an dem auch viele gehandicapte Menschen teilnahmen. Etliche beispielsweise waren offenbar Sehbehindert und wurden von Begleitläufern geführt. Aber auch Menschen mit Beinprothesen oder anderen Einschränkungen mischten sich unter die Teilnehmer.

Ich hab nie drüber nachgedacht, ob ich nicht auch an solchen Läufen teilnehmen könnte – die Idee dahinter halte ich für toll und definitiv unterstützenswert. Es muss nicht immer die sportliche Höchstleistung im Vordergrund stehen. Ich sollte einen Start da für kommendes Jahr in Erwägung ziehen, wo der Lauf doch quasi vor meiner Haustür stattfindet.

Organisiert wurde das Ganze übrigens im Namen von Achim Achilles, selbsternanntem Laufguru und Kolumnenschreiber. Hätte ich ihm mangels medialer Aufmerksamkeit gar nicht zugetraut – Respekt!

Sommerfreuden

 
Was tut der Münchner an Tagen, bei denen die Temperaturen in kaum noch messbare Bereiche steigen? Entweder, er verschanzt sich in den eigenen vier Wänden, oder er packt ein paar Badesachen ein und flüchtet zum nächstgelegenen Badesee. Davon gibt es erfreulich viele, sofern erreichbar, empfehle ich einen der großen. Den Starnberger See beispielsweise, an dem es trotz der weit fortgeschrittenen uferversperrenden Bebauung durch die Villen der Bewohner und Wochenendhäuser der Münchner Besserverdiener dennoch einige große Badegebiete gibt, innerhalb derer man sich nicht hab tot treten muss oder auf Sonnencreme-Spuren auszurutschen droht. Es hat definitiv was, sich dort in den Schatten zu legen und auf das Wasser zu schauen. Oder die am Horizont aufragenden Berge. Oder die Ausflugsboote. Oder die anderen Badegäste. Hochspannend, das alles, und definitiv eine Freizeitempfehlung.

Allerdings sollte man -zumindest an Wochenenden- dringend in Erwägung ziehen, mit dem Rad anzureisen, auch wenn das (von meinem Stadteil aus) rund eine Stunde Fahrt bedeutet. Denn wenn man (wie geschehen) das Auto nimmt, dann dauert die Fahrt nach Starnberg etwa eine halbe Stunde, die DURCH Starnberg aber auch. Mindestens. Das reduziert den Spaßfaktor doch ganz erheblich und ich frage mich ja, wie sich wohl die Anwohner fühlen, an deren Häusern vorbei sich die sich die endlose Blechschlange der Ausflügler quält. Mein Mitleid hält sich allerdings in Grenzen: Wer sich dort eine Behausung leisten kann und unbedingt will, muss eben auch mit den Folgen des landschaftlichen Reizes leben.

Ab ins Open Air Kino

In München gibt es im Sommer vier Open Air Kinos, die über einen längeren Zeitraum und in größerem Maßstab Filme zeigen. Eines davon liegt mehr oder minder bei mir um die Ecke, „Kino, Mond und Sterne“ im Westpark. Unzählige male bin ich daran vorbeigelaufen, einen Film angesehen habe ich mir dort nie. Der einzige je gestartete Versuch scheiterte daran, dass wir viel zu spät hingegangen sind und keine Karten mehr bekamen.

Das sollte sich diese Woche endlich mal ändern. Ein wunderbarer Sommerabend, „Boyhood“ stand auf dem Programm. Ein Film, von dem ich im Vorfeld relativ viel gelesen hatte und dessen Konzept ich sehr spannend finde. Auf die Idee, einen Film über zwölf Jahre zu drehen, um das Altern und die Entwicklung der Personen zu zeigen, muss man auch erstmal kommen. Halte ich für höchst ambitioniert und das Ergebnis für extrem spannend, auch wenn der Film dem Konzept geschuldet natürlich keine abgeschlossene Geschichte erzählt. Aber das muss er ja auch nicht. Für diejenigen, für die in einem Film nicht unbedingt alle fünf Minuten etwas in die Luft fliegen muss, ist er definitiv eine Empfehlung, auch wenn er meiner Meinung nach gen Ende einige Längen aufweist.

Ode an die Neunziger

Wenn man beim ZDF mal gerade nicht damit beschäftigt ist, irgendwelche Ranglisten zu fälschen, bringt man hin und wieder auch Großes hervor. Das neo magazin, beispielsweise. Experimente wie diese zeigt man dann zwar sicherheitshalber nur in einem der hauseigenen Spartenkanäle und möglichst spät am Abend – aber immerhin lässt man die Menschen rund um Jan Böhmermann einfach mal machen.

Und die bringen dann Einspieler wie den unten eingebundenen hervor. Gnadenlos, entwaffnend, herrlich. Ja, auch ich durfte meine Jugend in den Neunzigern verbringen und wurde gerade auf höchst amüsante Weise an die Zeit damals erinnert. Himmel, wir waren schon ganz schön peinlich, das muss man einfach mal sagen. Mein einziger Trost: retrospektiv betrachtet war das in den Siebzigern und Achtzigern auch nicht anders. Aber seht selbst und habt Spaß, sofern ihr das passende Alter habt:

Das nenne ich mal einen Kleinwagen

Wollte nur kurz bekanntgeben, dass mein Tag heute mit einem breiten Lächeln begann, als ich die Wohnung in Richtung Arbeitsstätte verließ. Da ich direkt gegenüber einen Wagen erblickte, der mein Herz höher schlagen ließ und den man regelrecht knuddeln möchte. Ein Gogomobil. Ich kann mich nicht erinnern, ob ich jemals zuvor eines im regulären Straßenverkehr und fernab von Oldtimer-Ausstellungen gesehen habe. So schön kann ein Kleinwagen aussehen – nehmt euch daran mal ein Beispiel, Designer des neuen Smart!

Bin ein Bisschen neidisch auf den Besitzer…

Weltmeister – im Rumnörgeln

Ach, was hätte das alles schön sein können. Weltmeister! Deutschland im Autokorso-Freudenrausch. Himmelhochjauchzend, Sommermärchen, schwarz-rot-goldene Euphorie. Jubelnde Menschen allenthalben, freundliche Gesichter, spontane Verbrüderungen in den U-Bahnen, kollektive Übernächtigung. Friede, Freude, Eierkuchen. Schland!

Und dann das: Erdreisten sich ein paar dieser frisch erkorenen Volksvorbilder doch in aller Öffentlichkeit den unterlegenen Gegner zu verhöhnen! Durch diesen widerlichen, ekligen Goucho-Tanz!

Sofort wird bei der sich intellektuell weit vorne sehenden Weltverbessererelite der Getretene-Hunde-Reflex ausgelöst. Wie so oft. Da haben wir die Welt gerade  mühsam davon überzeugt, dass doch nicht alle Einwohner dieses Landes böse Nazis sind und dann das! Ob SPIEGEL oder TAZ (die, soviel Ausgewogenheit muss sein, das Ganze dann wenigstens doch noch irgendwo entspannter sieht), die Journallie und die fleißig kommentierende Leserschaft sind empört! Der schöne WM-Titel – entwertet! Nationale Schande! Dieser Sieg ist nichts mehr wert, unerträglich arrogant sind wir. Mal wieder, war ja klar. Da nimmt es schon fast Wunder, dass nicht auch die EMMA in das kollektive Geheule mit einstimmt, schließlich waren es doch mal wieder ein paar Männer, die uns in der Weltöffentlichkeit blamiert haben.

Neuer Referenzwert

Ein Kriterium bei der Entscheidung für den Audi als Dienstwagen war der angegebene Verbrauch. Den gibt Audi (was sowohl realitätsfern als auch lächerlich ist) mit 3,2 Litern (kombiniert, 3,0 Liter Autobahn, 3,8 Liter Stadtverkehr) an – aber wenn man sich mal die Beschreibung der zugrundegelegten Messmethode durchliest, dann sind solcherlei Angaben nicht überraschend – sie haben nur nicht viel mit der Realität zu tun, eine Abweichung von bis zu 20% (nach oben, versteht sich) wird als „normal“ angesehen. Da fragt man sich doch, warum solche Angaben überhaupt gemacht werden.

Wie dem auch sei, die heutigen 3,8l/100km auf der Strecke von Stuttgart nach München finde ich durchaus respektabel, das ist immerhin ein halber Liter weniger als der Golf gebraucht hat. Bin mal gespannt, ob ich irgendwann noch weniger hinbekomme, viel dürfte allerdings nicht mehr zu machen sein. Es sei denn, ich habe Lust drauf, die ganze Strecke im Windschatten eines LKWs zurückzulegen, was mir allerdings wenig erstrebenswert erscheint…

Spaß mit McDonalds

Irgendwann im vergangenen Jahr hat man bei McDonalds beschlossen, sich augenscheinlich ein Bisschen transparenter zu geben und dafür die Seite „Frag McDonalds“ eingerichtet. Der geschätzte Kunde darf eine Frage zu den verkauften Produkten stellen und erhält vom Unternehmen eine (ehrliche(?)) Antwort. Soweit die Theorie. Fragt man google nach der entsprechenden Seite, findet man natürlich sofort diverse Blogeinträge, die sich über dieses Konzept massiv beschweren, die dem Konzern Zensur vorwerfen, da Fragen zu Betriebsräten und Arbeitsbedingungen nicht beantwortet würden. Oder monieren, dass nur bestimmte Fragen zugelassen sind. Oder bemängeln, dass die Antworten in aller Regel aalglatt und allgemeingültig ausfallen.

Nun frage ich mich ja, was solcherlei Kommentatoren eigentlich erwarten, schließlich reden wir hier über nichts anderes als eine Marketingmaßnahme. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man von Kik eine ehrliche Antwort nach Fragen zu den Produktionsbedingungen der eigenen Produkte im Bezug auf Kinderarbeit bekäme, oder von Mercedes Benz in Erfahrung bringen könnte, wieviele giftige Chemikalien in welcher Menge bei der Produktion eines Autos eingesetzt werden.

Aber ich hatte eigentlich gar nicht vor, mich über die zu erwartende Ehrlichkeit und Transparenz im Rahmen von Marketingmaßnahmen auszulassen. Vielmehr wollte ich nur ein paar Beispiele dafür aufzeigen, dass man bei McDonalds scheinbar eine gute Portion Humor zu haben scheint, wenn man sich die Antworten auf einige der (eher wenig ernstgemeinten) Fragen anschaut und dem Team hinter dem Portal eine gewisse Narrenfreiheit einräumt. Denn ich habe mich durchaus köstlich amüsiert – so sieht für mich cleveres Marketing aus:

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Was mir beim ziellosen durchsehen diverser Fragen und Antworten noch aufgefallen ist: wie sehr die vermaledeite „Rechtschreibkorrektur“ der Smartphones inzwischen unseren Alltag durchdringt. Diese korrigiert das Wort „Burger“ augenscheinlich bevorzugt in „Bürger“, was manchen Fragen einen sehr spaßigen neuen Inhalt zu geben scheint…