Juhu!

Kurz vor Jahresende noch eine (zumindest für mich) ganz wunderbare Nachricht: Wenn alles gut geht, dann werde ich voraussichtlich zwischen März und April meine Wohnung in Laim aufgeben und stattdessen eine an der Grenze zwischen Schwantahlerhöhe und Westend beziehen. Fast direkt an der Theresienwiese, allerdings in zweiter Reihe, so dass der Oktoberfest-Wahnsinn einen nicht ganz direkt erreicht. Sie ist ein Bisschen größer als meine, ein Bisschen praktischer geschnitten. Aber vor allem eines: wesentlich weniger hellhörig als die bisherige. Und einigen von euch habe ich es ja erzählt, wie sehr ich darunter leide, im Grunde alles aus den Wohnungen unter und über meiner mitzubekommen. Und dass ich mich mit dem Herren in der Wohnung unter mir sicher niemals anfreunden werde. Weil ich ihn für komplett gehirntot und reichlich beschränkt halte. Kann man ja mal so sagen, er kann es ja nicht lesen ;-)

Die in Aussicht stehende hat dann zwar keinen Balkon mehr und sie ist auch nicht frisch saniert (wenn auch gut in Schuss), dafür leben in dem Haus aber nur zwei Parteien und ich habe aus der Wohnung heraus exklusiven Zugang zu einem Dachboden (mit Luke zum Dach). Und hätte in der Küche wieder Platz für einen Esstisch. Und sie läge ein Stück zentraler als meine bisherige.

Könnte alles ziemlich toll werden. Wenn es denn wirklich klappen sollte. Da ich bis dato nur mündliche Zusagen habe, halte ich mich mit den offiziellen Jubelstürmen noch ein Bisschen zurück, sondern freue mich vorerst mal nur ein kleines Bisschen. Werde euch aber auf dem Laufenden halten.

Paris

Urlaub ist etwas Feines! Um jedoch keinen falschen Eindruck zu erwecken: Ich verbringe meinen aktuellen Urlaub mitnichten in der französischen Hauptstadt, ich komme nur endlich mal dazu, über all die Dinge zu schreiben, die ich in den vergangenen Wochen erlebt habe. Ein kleines Highlight war dabei eine Dienstreise nach Paris Mitte Oktober.

Zwei Schulungstage galt es durchzuführen, zum Glück auf Englisch und nicht Französisch (was vermutlich desaströs geworden bzw. einfach nicht möglich gewesen wäre), entsprechend vollgepackt und anstrengend waren die Tage. Aber es blieb erfreulicher Weise noch immer genug Zeit, den späteren Nachmittag und Abend für touristische Aktivitäten zu nutzen. Zumal das Wetter quasi perfekt war. Kühl zwar, aber beinahe durchgehend sonnig, besser hätte ich es kaum erwischen können.

Schon die Anreise war ein Vergnügen: Mit dem TGV von Stuttgart direkt nach Paris. In rund dreieinhalb Stunden. Mit Essen und Kaffee am Platz (im Preis inbegriffen) und genau zwei Zwischenhalten: Karlsruhe und Straßburg, danach ging es ohne Unterbrechung bis nach Paris Ost.

Au weia!

Fast hätte ich es in diesem Jahr geschafft. Eine ganze Weihnachts-Saison ohne einen einzigen Besuch auf einem Weihnachtsmarkt. Lange sah es gut aus, gestern allerdings kam ich dann doch nicht mehr drumrum. Aber einen Freund, den ich aktuell maximal einmal im Jahr sehe, treffe ich auch gern mal auf dem Weihnachtsmarkt. Aber darüber wollte ich eigentlich gar nicht schreiben, es passt nur so schön als Einleitung.

Denn vorgestern hörte ich im Radio eine Umfrage unter Weihnachtsmakrktbesuchern, warum man sich denn das Gedränge eigentlich antue. Meine ganz klare Lieblingsmeinung „Ha weggä däm guhde Glühwoi“.

Wenn es nun also offenbar Menschen gibt, die wegen des Glühweins auf die Weihnachtsmärkte gehen, dann wirft das kein gutes Bild auf den Weingeschmack der Deutschen. Wollte ich nur eben anmerken ;-)

Schnee!

Weihnachten naht. Nur die zugehörige Stimmung nicht so recht, da das Klima nicht so recht passen mag. Unbestätigten Gerüchten zufolge erwog man auf dem ein oder anderen Weihnachtsmarkt eine Aufgabe der Glühweinstände zugunsten von Cocktailbars und Eisständen.

Und auch wenn es mit den weißen Weihnachten in diesem Jahr garantiert nichts wird, so hatte ich vergangene Woche wenigstens das Vergnügen, mal ein Bisschen Schnee zu sehen, wenn auch nur aus der Ferne. Bei einem beruflichen Termin in Innsbruck zeigte sich die Landschaft immerhin nett gezuckert. Das ist ein Anfang. Aber irgendwie würde ich mir schon noch ein Bisschen mehr davon wünschen…

 

Bedingt Fantastisch

Am Samstag Abend stand ein Pflichttermin auf dem Programm. Die Herren der Fantastischen Vier gastierten in Stuttgart. Im Lauf der Jahre ist es  mir eine Art Gewohnheit geworden, deren Konzerte zu besuchen. Immer in Stuttgart, soviel Heimat-Patriotismus darf es dann schon sein. Drei Viertel der Band mögen nicht mehr dort leben, bezeichnen Stuttgart aber nach wie vor als ihre Heimat. Und nachdem ich selbst das ja auch so halte, finde ich es nur Konsequent, zu solchen Veranstaltungen immer „nach Hause“ zu kommen. Außerdem sind die Musiker immer ein Bisschen besser drauf, die Stimmung immer ein Wenig ausgelassener, wenn es um die Heimspiele geht. Rede ich mir ein.
Um das Fazit des Abends mal vorweg zu nehmen: Es war ok.

Klingt nur mäßig begeistert.

Ist es auch.

Ende der Fahnenstange?

Mal wieder ein paar Meldungen von der Bechterew-Front, um die in in letzter Zeit sehr ruhig gewesen ist. Seit ich mit der Enbrel-Behandlung begonnen habe (was nun knapp elf Monate sind), spielt die Krankheit ja nur noch eine eher untergeordnete Rolle in meinem Leben. Erstaunlich, wie schnell ich mich daran gewöhnt habe fast völlig beschwerdefrei zu sein. Aber eigentlich hätte ich mir ja ausmalen können, dass das Kapitel der medizinischen Wunder für mich auch irgendwann mal zu Ende gehen würde.

Nach der letzten Blutuntersuchung bei meiner Rheumatologin waren ja beinahe keine Entzündungswerte in meinem Blut mehr nachweisbar und ich konnte den Rhythmus der Enbrel-Injektionen auf alle 14 Tage strecken. Ich bin hier natürlich froh um jede Zeitraumsverlängerung – je weniger von dem Zeug ich mir spritzen muss, desto unwahrscheinlicher werden dann wohl auch die Nebenwirkungen eintreten (um die ich ja bisher weitgehend herumgekommen bin) und desto weniger bockig zeigt sich dann vermutlich auch die Krankenkasse, die bis dato nach wie vor still hält.

Allerdings zeigten sich schon recht bald nach dem Wechsel, dass 14 Tage dann wohl doch zu lange sind, um den Bechterew vollständig in Schach zu halten. Gegen Ende der jeweiligen Zeitphase bekomme ich neuerdings wieder die ganz klassischen Bechterew-Probleme im Hüftbereich. Die ich schon seit vielen Jahren nicht mehr hatte bzw. nicht mehr wahrgenommen habe, da die anderen durch die Entzündungen ausgelösten Probleme viel deutlicher und drängender waren. Nachdem diese aber ja in den vergangenen Monaten alle geheilt sind, merke ich nun den Beginn neuer Entzündungen recht deutlich. Und die treten dort zutage, wo die Bechterew-Entzündungen klassischer Weise nunmal meistens losgehen. Im Bereich der unteren LWS (Lendenwirbelsäule). Damit einhergehend oder eher dadurch begründet erlebe ich das als eine Art Flashback in längst vergangene und auch verdrängte Zeiten: ich wache gegen Ende der Nacht wieder früher auf, da es keine Position gibt, in der man noch beschwerdefrei liegen könnte. Meine Bewegungsfähigkeit ist die ersten Minuten nach dem Aufstehen wieder etwas eingeschränkt und ich habe meine Wärmflaschen wiederbelebt, da Wärme nach wie vor sehr gut gegen die Schmerzen hilft. Und ich komme mir allgemein ein Bisschen unbeweglicher vor als noch vor Wochen, das kann allerdings auch täuschen. Andererseits verflüchtigen sich all diese Probleme durch genügend Bewegung und ich musste (von einer Ausnahme abgesehen) auch nach wie vor nicht wieder zu Schmerzmitteln greifen. Dennoch: Im Körper passiert wieder etwas.

Momente in denen ich München toll finde

Ich mache gemeinhin ja keinen Hehl daraus, wenn mich an der selbsternannt tollsten Stadt der Republik etwas stört. Soll hin und wieder vorkommen. Es kommt allerdings auch recht häufig vor, dass sie mich zum Lächeln bringt, die Stadt. Dann zücke ich in der Regel irgend ein Gerät das Fotos zu produzieren vermag und lichte das Ganze ab. So wie beispielsweise diese vier Momentaufnahmen hier:

 

(Vorläufiges) Ende der Durststrecke

Ja, es war ein Bisschen still hier, in den letzten Wochen. Das liegt allerdings nicht daran, dass ich des Schreibens überdrüssig geworden wäre oder dass in meinem Leben nichts mehr Berichtenswertes passieren würde. Eigentlich ist eher das Gegenteil der Fall – und genau das wäre dann aber vermutlich auch schon das Problem. Die letzten beiden Monaten waren einfach zu vollgepackt als dass ich die nötige Ruhe und Muße gefunden hätte, hier ein paar Zeilen zu hinterlassen.

Zu viele Dienstreisen, zu viele Projekte „nebenher“, zu viele private Unternehmungen. Es war eine ziemlich anstrengende Phase, aus der ich Einiges sicher nachreichen werde, ein paar andere Dinge werden aber vermutlich einfach unter den Tisch fallen. Da ich das aber noch nicht richtig absehen kann hier kurz das Wichtigste der letzten Wochen: Ich habe die Wiesn-Zeit ein weiteres mal erfolgreich überstanden, endlos viele Reisekilometer hinter mich gebracht, hab eine lose Zusage für eine neue Wohnung, meine Blutwerte sind leider wieder schlechter geworden, ich war mal wieder in der Allianz-Arena, mein Hoster hat bei einem nur halb gelungenen Serverumzug zwischenzeitlich mein Blog gekillt. München, Stuttgart und Paris, aber auch Marienheide, Minden, Hannover, Salzburg, Graz und Köln stehen noch. Habe mich persönlich davon überzeugt. Und ich habe jetzt für eineinhalb Wochen Urlaub, den ich erstens dringend nötig habe und der zweitens wohl dazu führen wird, dass hier im Blog mal wieder ein Bisschen was passiert :-)

Das Leben kann so wunderschön sein

Einige von euch kennen meinen langjährigen Freund Gerhard aus Aachen. Früher haben wir unsere Ferien damit verbracht, gemeinsam Kinderfreizeiten zu leiten, was natürlich eine längst vergangene Episode aus alten Zeiten ist. Trotz der recht großen räumlichen Distanz zwischen Aachen und München/Stuttgart haben wir nie den Kontakt verloren, auch wenn er seltener geworden ist.

Gerhard hat Bechterew. Wie ich. Etwas milder zwar, aber wir konnten immer sehr gut darüber reden, was diese Krankheit mit uns anstellt und auf den ersten Blick erkennen, wie gut oder schlecht es dem jeweiligen Gegenüber gerade so ging. Natürlich hat bemerkt, dass „meiner“ im vergangenen Jahr große Fortschritte zum Negativen gemacht hatte. Dass die Bewegungsfähigkeit stark gelitten hatte, dass ich arg krumm daher kam. Typische Bechterew-Entwicklung halt, die ihm zum Glück nicht so stark erwischt hat. Was allerdings nicht bedeutet, dass er besser dran gewesen wäre, ganz im Gegenteil. Denn zusätzlich zum Bechterew leidet er seit mehr als zehn Jahren an Leukämie.

Man könnte sagen, dass er das Beste daraus gemacht hat. Kein Lamentieren, kein Versinken im Selbstmitleid. Stattdessen der Versuch, möglichst „normal“ weiterzuleben. Trotz der im Grunde regelmäßig wiederkehrenden Chemotherapien. Anfangs haben diese relativ gut geholfen, die letzten allerdings nicht mehr. Als logische Konsequenz daraus vor ein paar Monaten nun der Entschluss zu einer Stammzellen-Behandlung, die einen monatelangen Krankenhausaufenthalt bedeutete. Den hat er hinter sich.