Der letzte Besuch -im Lauf dieser Woche war’s- allerdings hat mein Bild des Bergischen Landes ein Wenig zurecht gerückt, zumindest was den auf’s Architektonische angeht. Zwei Schulungstage in Wermelskirchen galt es zu erbringen, einer Ansiedlung, die man nicht unbedingt besucht haben muss. Wobei: Falls jemand der Leserschaft sich mit dem Gedanken beschäftigt, vielleicht einen eigenen Laden zu eröffnen: Allein in der verlängerten Fußgängerzone stehen derzeit mindestens sieben Ladengeschäfte zur Vermietung, da ließe sich sicher ein Schnäppchen machen. Oder wie wäre es mit dem Erwerb einer Wohnung? 65qm für knapp über 50000 Euro. Da kommen einem dann doch eher die Tränen, sofern man sich mal für einen kurzen Moment der Unvernunft mit den Münchener Immobilienpreisen auseinandergesetzt hat. Eine Option wäre ein Eigenheim dort dennoch eher nicht. Zumindest für mich ;-)
Das Wetter meinte es ausnahmsweise mal gut mit mir (eigentlich gibt es sich regelmäßig redlich Mühe, meine Vorurteile über diesen Landstrich ordentlich zu fördern) und so konnte ich erstens die lokale Eisdiele testen (sehr akzeptabel) und mir im Zuge eines kurzen Abendspaziergangs einmal den Stadtkern ansehen. Und der verdient selbiges Prädikat in meinen Augen ebenso.Wie sie so dalagen, die Häuschen und die Kirche: In der Frühlingssonne sahen die richtiggehend romantisch oder gar pittoresk aus. Plötzlich gar nicht mehr fad und depressionsfördernd, nein, glatt schon Tourismusprospektgeeignet. Allerdings fürchte ich, dass das ein reichlich übersichtlicher Prospekt würde, denn rein touristisch betrachtet gibt Wermelskirchen nun wahrlich nicht viel her. Aber ich war ja auch zum Arbeiten dort und nicht zum Urlauben. Einen Abend vor Ort kann man dann schon ganz gut verbringen. Und sei es nur, um sich in aller Ruhe den alten Stadtkern anzusehen, ein Eis zu genießen und dann den Rest des Abends im Hotelzimmer zu verbringen.